23.09.2023
Turnfahrt Kerenzerberg 23./24.9.23

wer Alle BergFans
wann 23.-24.09.2023
wo Kerenzerberg-Habergschwänd-Mürtschenstock-Nüenalp

Turnfahrt Kerenzerberg 23./24.9.23

Rund um den Mürtschenstock (Filzbach oberhalb vom Walensee) - 17,6 km, 7.5h Wanderzeit und 1154m Höhendifferenz (höchster Punkt 1800m) standen für Samstag auf dem Programm - eine durchaus beachtliche Ansage die uns Andi und Lisa da organisiert hatten. https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/glarus-nord/wanderung-rund-um-den-muertschenstock/221290149/

Aber from the very beginning: 06.15h Besammlung auf dem Uerkner HallenTeer und 15 Min. Später Abfahrt. Fast alle (unter anderem beKim) schafften es pünktlich - Janik (aus dem Schlaf geklingelt) röhrte kurz darauf als Töff- WeckrufTsunami durchs Dorf zum Gemeindehaus - alles safe und wir fuhren los.
An der Talstation Habergschwänd angekommen (also - nachdem ein paar Autos die Talstation wegen teilweiser Launen der Navis auch noch gefunden hatten) standen Regenhosen hoch im Kurs - ja, es nieselte gäbig und handelte sich um eine offene 2er-Sesselbahn :-) .
Kim stellte sich beim Besitzer der Seilbahn/ Unterkunft vor "i beKim" - "hoi Bekim" war dessen Antwort zur Begrüssug, jäno - es war für alle nochli früeh.
Spätestens jetzt nach dem Gepäck Ausladen auf dem Parkplatz konnte man in den Rucksäcken akustisch diverse (gefüllte und bereits leere) Ansammlungen von Hopfengefässen aus Glas und Alu ausmachen. Ob das nicht hinderlich ist für die bevorstehende anstrengende Wanderung, fragst du dich? Doch :-) .

Da die Bergstation 'Berggasthaus Habergschwänd' Restaurant und Übernachtungsort zugleich war, mussten wir nur das Wandergepäck mitnehmen - cheibe praktisch!! Nun noch Aufteilen nach ImStrohschläferNaturBursch ooooder MassenschlagMätteliSchöggeler, ein Kafi geniessen und Flachmann befüllen (ach ja - eine Flasche Appenzeller wurde mit CHF 180.-- veranschlagt.... scho chli fräch.... - schlussendlich wurden CHF 80.-- vereinbart).
09.15h - der STV-Tross (26 Personen) setzt sich gut geben Regen (und mit Bier)verpackt in Bewegung. Ab dem schönen Talalpsee (1095 m.ü.M) gingen alle dem 'Sardona Welterbe Weg' entlang steil (bergauf) - bei zwar angenehm kühler Wandertemperatur, aber die ersten früh-HopfenHuldiger schwitzten wohl echli mehr als sonst-prost. Stock-konsvervativ packte daher der erste schon die Gehhilfen aus. Beim Zwischenhalt (inkl. Flachmann-Schnaps-Belohnung) stand ein Schopf - da hat's ja ein Motorgerät drin - ein paar Minuten später war auch dieses gestartet "some things never change" :-). Immer höher, sumpfiger und schlussendlich im Schnee verlief der Weg. Abgesoffen ist aber nur einer - knietief mit beiden Schuhen (tanned shoes, he got) - sein Name soll hier aber in diesem Satz hier nicht genannt werden. Bitte gerne Janik. Was ein echter Tanner ist, verläuft sich aber im Schlamm und lässt sich nix anmerken - Châpeau! Trotzdem war die Landschaft wunderschon und überraschend abwechslungsreich! Angekommen auf dem höchsten Punkt (1839 m.ü.M., dem Mürtschenfurggel) prangte kurz darauf ein "Hits & Höuse" Kleber an der Wegweiserstange.
Gruppenfoto geklickt und weiter gings - bergab über und mit Stock und Stein zum Mittagsrast bei einer AlpSennerei. Essen ausgepackt - Trinkgefässe geöffnet und - hä? Ok - Elmi hatte sein Kerzen-Racletteöfeli dabei und schmolz sich Käse :-) :-) :-) heerlich! Die Jungen sponserten HopfenSaft - DANKE an dieser Stelle! Danach gings hoch der Bergflanke entlang mit laufend wechelnder Umgebung - angetrieben vom Ausblick von schwindelfreienGämsen (Steihert Madeleine) und pfeifbegeisterten Munggen rockten wir die Steine runter zur nächsten Ebene inkl. Startversuch von einem Menzi Muck am Wegesrand (Schlüssel nicht gefunden).
Mittlerweile trocken (nur das Wetter - nicht die Hopfenfraktion) gings Wanderweg-querfeldein-bergab mit lustigen Verrenkungs-zum-Glück-fast-nur-Stürzen, ZehenFolter und Tannenzapfenweitwurf à la 'sorry - ha ned wöue denäbe schüüsse'. Weiter gings trockenen Teers auf der Strasse - ein paar Glückliche liessen sich von einem Landwirtschaftsfahrzeug "Aebi" kurz mitnehmen und vor dem letzten Aufstieg abladen. Spätestens jetzt drückte der Hopfen im Angesicht des blühenden 'Hochs' (Berauflaufens) bei einigen nicht nur auf die Blase, sondern vermutlich auch auf die Motivation. Jäno - hoch die Knochen und ab mit los. Wieder in Sichtweite am Talalpsee vorbei - gings zum allerletzten Aufstieg.

Ankunft ca. 16.45h - somit waren wir mit 6.5h Marschzeit 1h schneller als angegeben. Spätestens jetzt sah man in gewissen Gesichtern neben Erleichterung auch 'Hopfredschtotz - hätti äch chli weniger söue gödere....' . Wiederum keine Namen, doch ein Nickname sei erlaubt. Auf der Terasse gabs viele 'sich gratulierend abklatschen', etliche 'aahs' und 'ooohs' beim sich hinsetzen oder wieder aufstehen und etliche aufgesparte Bierideen wurden jetzt die Kehlen runter umgesetzt. Bald schon schielten die ersten nach der einzigen Duschkabinem die's zur Verfügung hatte (zum Glück hatte die nen Rieseboiler). Ladies first - danach die Herren. Läck hett das guet toh!!! Bald brannte in der Feuerschale und im Party-Fass Feuer und die Schuhe dampften trocknend vor sich hin. Neben gelösten Blicken gabs auch bei MAnGo gelöste Sohlen an beiden Wanderschuhen.... .

Salat, Pömmes und feines Grillgut (Huhn, div. Würste, Käse und und und) bis zum abwinken - sensationell!!
Plötzlich donnerten ein paar der Jungs mit Quads auf dem Gelände rum. Besitzer Dave meinte, das mache er nur bei guten Gruppen, damit sich diese die Zeit vertreiben können - so guet! Und ja - auch ein Akku leert sich, sodass man daneben hoch laufen muss, gell Mike (ok, er war nicht der einzige). Danach wurde es nicht nur immer dunkler, sondern auch immer herrlich gemütlicher: Alle standen draussen um die Feuer, redeten, lachten, tranken und .... nickten echli ein ( die Gebrüder Bertschi und Jana). Besitzer Dave gesellte sich auch zu uns und genoss den Abend mit uns.

Die Nacht war hart.... unterhalb der MindestMatratzenhöhe, sodass nicht Schnarchen zum SchlafKiller wurde. 08.00h Tagwache und draussen wartete ein sonniger Bergtag auf uns! Ausgiebig gezmörgelet und gepackt - uuund die Sohlen der Wanderschuhe mit Tape festgeklebt :-) so wurde auch Marius wieder zum 'GoMan'.

Hoch her gings nun wieder: Hoch wandern, dem steilen Pfad entlang zur Erlebniskäserei und Besenbeiz Nüenalp, wo bei unserer Ankunft Holz gehackt und mit der BenzinSpaltmaschine zerkleinert wurde. Herrliche Aussicht auf die Lindtebene mit Blick auf den Greifensee und Tsüry. Wer da oben wohnt? Anfang Juni ziehen die Älpler Christian und Rahel Berlinger-Urner und Ihre Kinder mit dem Vieh auf die Alp. Für vier Monate bleiben sie dort oben, fort von der Zivilisation und leben dort.

Als Willkommensgeschenk (say cheese) gabs feinen Alpkäse und zu trinken. Die Führung beginnt: Milch wurde 100m entfernt am Morgen gemolken und im 'Kessi' bereits angesetzt, sodass es bei unserer Ankunft eine quarkhaltige Konsistenz hatte. Nun durften wir in drei Gruppen eingeteilt die Masse zerkleinern (mit der Harve) und danach abwechselnd während 90 Minuten mit einer Draht-Kugelkelle rühren. Kaum waren die ersten draussen, begannen sie von sich aus während rund 90 Minuten Holz zu hacken und mit der Spaltmaschine zu arbeiten - sensationelle Geste Jungs! Holz wird benötigt zum heizen, denn in der Käserei muss es stetig warm sein und das Kessi genau geheizt werden. 20 Ster Holz werden für eine Saison benötigt. Hä? Warum halten die Schweine? Grund: Da die Käseausbeute der Milch bloss 10% beträgt, gehören die Schweine auf der Sennalp fest dazu. Sie fressen die reichhaltige Molke und verwerten somit wertvolle Reste - clever! Nach den 90 Minuten rührender Tätigkeit musste die inzwischen von der Konsistenz her an Hüttenkäse erinnernde Masse über ein Netz aus dem Kessi in die Form gehievt werden. Säimn und ManGo erledigten das bravourös! Der Käse wurde danach noch beschriftet und wir erhielten den zweiten Teil der Führung. Beeindruckend war der natürliche Berg-Kühlschrank, angelehnt an den das Haus gebaut wurde. Das funkioniert so: An gewissen Stellen dringt natürlich wie eine Quelle Kaltluft aus dem Berg. In Mauern gefasst, mit einem Dach, das auf der Seite offen ist, wird die warme Luft nach oben weggedrückt, sodass es auch bei 35 Grad Celsius immer gleich kalt ist - krasse Sache! Danach gabs feine Erzeugnisse zu kaufen - neben diversen Käsesorten auch Bratbutter oder Bio-Schweinewürste. Übrigens: Nach unserer Abreise wurde der Käse noch alle 2h in der Form gewendet, in Salz gebadet und dann gelagert. Nach 2 Monaten können wir unseren eigenen Raclettekäse auf dem Bauernhof in Mollis abholen.

Gut gestärkt gings bergab - zurück zu unserem ÜbernachtungsortRestaurant - natürlich um was feines zu essen: Fleischplättli mit Alpläse und feinem Brot - wa wotsch no meh? Do wär no öppis meinsch? Waseli de? Hä? Äs fröndlechs Forbewegigsmittel - so ein nettes Trotti? Also ein Trottinett? Aha - auf zwei rädern ins Tal geflitzt - gleichzeitig angekommen mit denjenigen, welche sich via Sesselilift am Seil den Berg runter gondelten. Alle gesund angekommen unten und ManGo drücken seine Schuhe nicht mehr - die blieben dort im Container. Dave nahm uns in Empfang und verabschiedete uns alle inkl. beKim :-) .

Rückfahrt im Zürcher Sonntags-Erlebnis-Stau hueremüehsam omeschnäggele und sicherer Ankunft kurz nach 16.00h auf dem Turnplatz zu Uerkhenthal. Happy, müde, und voller wunderbarer Eindrücke klatschten wir uns ab in den Rest vom Wochenende.

Es war absolut einfach genial! Herzlichen Dank an Andi und Lisa für die perfekte Organisation!!!

Schreiberling Migge

 

   


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