05.09.2020
Bericht: Turnfahrt 2020

wer STV Uerkheim Aktive
wann 5. & 6. September 2020
wo Appenzellerland

Baren Fusses beim Appenzeller durchs Appenzellerland

Wenn viele eine Reise tun, gibt’s immer was zu degustieren – und - weils viele feine Sachen gibt, beginne stets sehr früh - mit dem probieren!
Sodenn trotz Masken wurde bereits auf der Anfahrt gehopft und ge-Appenzellert was die Flaschen hergaben. Für den speziellen Genuss hatte ManGo noch Insekten dabei. Noch ganz gut, die knusprigen Happen – dank der frühmorgendlichen Flüssigzufuhr lagen die Hemmungen zu probieren auch eher tief und einige wagten sich an den Gewürtgeschwängerten Fleischersatz.
 
Gut gestärkt, von Züri über Gossau strandeten wir komplett (leider ohne Brian, der auch älter wird) in Gontenbad. Am Strand geht man Barfuss und da der Barfussweg vor uns lag, folgten viele (Männer) gehorsam dem Kommando «ausziehen, ausziehen!» und Schuhe weg. Vorbei am Golf-Räseli über Informationen rund um das Thema ‘Moor’ und hin zu vielen Möglichkeiten um seine Fusseli mords mohrmässig einzusauen. Lex nahm den ersten Absacker wörtlich und zog ein sehr tiefes Moor-Andenken mit raus – nein – kein Mammut – aber ganz viel Dreck. Nicht nur Moor und Gras, sondern auch Kieswege mit viel Stein hatte es auch oft (nein, nicht dir runden Kiesel, sondern die Eckigen, welche den ‘mi mi mi’ Faktor innerlich zu Höchstform auflaufen liess). Beim Vorbeilaufen auf einem Bauernhof wurden uns von einem grossen Appenzeller kleine Appenzeller (zum Trinken) angeboten und gezeigt (1 Wo alte Büsis – jööööö – Teil 1). Unterwegs wurde fleissig ‘brechtet’ ond ‘grötlet’, wegen der «Black Stories», die zu allerlei Raterei über die Todesursache herausforderten.

In Jakobsbad angekommen wurde der Vorrat an Flüssigtreibstoff aufgefüllt und (ausser bei Chappe) die Schuhe wieder montiert. Auf dem zweiten Teil der Tagesstrecke gabs dann - jöööö - Teil 2 - knuffige Hundewelpen - kurz vor Urnäsch. Weiter nach einem Stopp beim lokalen Coop - entlang dem Urnäscher Bach - wunderbar klar, diese 'Urnäsch', wo man alsbald ach so schöne Verweilplätze entdeckte. Doch da die beiden Organisatoren Elmi und Simi die Strecke bereits kannten (aber in 1 Tag absolvierten und ohne Postauto….), glaubten sie, damals noch einen schöneren Platz gefunden zu haben – und noch einen schöneren und noch einen schöneren. Nach dem gefühlten 1000ndsten Mal stachen sie dann ans Ufer des kalten Gewässers, wo sich der ‘i kenne eifach nüüt-René' gleich in die Fluten stürzte und davonschwamm. Brav mit Bier bewaffnet stiess auch noch Mirco dazu, um die Schlussetappe zur Lillybeiz in Angriff zu nehmen. Wir gingen steil – noch bevor wir da waren – all manch ‘Keuch’ und ‘Ächz’ war da zu hören – und innerlich tat’s ghörig röhren - doch plötzlich war’s dann da die Rettung:

Ein Kuhstall mit zwei anderen Häuschen und einer gemütlichen – Sonnenschirmgedeckten Sitzplatz mittendrin. Feines Essen mit Grilliertem – mit Blick auf Kühe, Wald, und den Säntis - herrliches Appenzell pur! Ne Toilette gab’s aber keine Dusche – ein Problem? Nicht wirklich, denn es hatte zwei Hot Pots zur Verfügung, die bereits beheizt wurden. Neben schlaf in Stroh (oberhalb vom Stall – inklusive einer gehörigen Portion Muni-Snüff auf den Kleidern am nächsten Tag) habs noch gemütliche Schlafnischen mit Materazzi und nordisch Daunen – herrlich! Um dem Stinken der Schuhe zu entgehen, stellten die Frauen ihre Schuhe vor die Türe – und eben – nicht wirklich unter das Vordach in den Schärmen…… . Dazu hatte der einsetzende Regen in der Nacht seine eigene Meinung – aber dazu später mehr.
Gar - schön wars – heiss und kräftig – würzig und mit allerlei Tagesschweiss versetzt - das Badewasser – doch die Trinkfreude der Hot Pot-Teams liess das vergessen. Ein Frauen-Pot und ein Herren-Pot feierte bis in die dunklen Stunden. Und als dann auch noch der Mitmachteil von Mango’s Musikwunsch ‘die Robbe’ aus den Boxen klang (auf Youtube ‘Julien Barn’ und ‘Robbe’ eingeben)k legten sich ein paar richtig und alle anderen sonstwie vor lachen flach – und bei Matteo’s Lieblingslied ‘Felicita’ sagen alle den Refrain so laut mit, dass der in Blickweite liegende Säntis vor lauter Schreck grün-weiss-rot (I-t-a-l-i-a-!) anlief.
So gegen 00.30h wurde das Garen langsam unter die Bettdecke verlegt. Die Schuhe? Genau – noch wie vorher und so kam es wie es kommen musste … rate mal… .

So gegen halb neun Uhr krügelten die Ersten aus den Federn, fuhren beim Anlaufen die Quittung fürs nächtliche Feiern ein, und stellten sich draussen dem tatsächlich eingetroffenen Wetterwechsel – Niesel-Piesel (ja – mittlerweile auch in den Schuhen).
Nach dem Zmorgen war ‘Spass durch möglichst wenig Nass’ angesagt. Die kurze, schöne Wanderung zur Bushaltestelle war der erste Prüfstein – neben all der würzige Flatulenzen. Und auch Kirimiraten bei «Black Stories» wurde wieder zelebriert.
Die anschliessende Fahrt zur Schwägalp (dort ist auch die Talstation zur Säntis-Bahn) war im Trockenen und schnell vorbei.
Die Schaukäserei war schnell gesehen und die Motivation rettete ein Kafi im daneben liegenden schönen neuen Hotel Säntis. Danach sollte es zu Fuss weiter zum Kronberg rauf gehen. Die nassen Schuhe führten dazu, dass eine Dame das Weiterlaufen als ‘Kimpossible’ einstufte und vorzeitig heimfuhr. Jenny und Nate fuhren derweil per Postauto ins Jakobsbad um auf die Wandervögel zu warten.

Die Landschaft zeigte sich trotz Nieselregen herrlich intensiv mit Wald, Hochmoor – und dann hoch hinauf im Tempo Teufel auf den Kronberg. Oben angekommen war die Aussicht so schön wie ein unbeschriebenes Blatt – blütenweiss nebelverhangen. Daher bestiegen wir die Gondel und segelten nach Jakobsbad runter zum Mittagessen an den reservierten Tischen.

Die Wärme und der Vorabend führte bei immer mehr Äugli zum Halbmast-Syndrom und kurz nach 15.00h trat ein, was jeder hat kommen sehen: Der Heimweg! In gemütlichem Fahrwasser ging’s gen ‘Heime – und manch Einer schwappte plötzlich tschüss-sagend über den Rand des ‘Gemeinsam’ in Richtung ‘ ^Restwochenende-einsam’.
Herrlich und schön war’s – und gelernt haben wir auch was…. ja, ich lasse es sein und verzichte hier nochmals, erneut und zum tausendsten Mal das wegen den Schuhen in den Schärmen stellen zu erwähnen.
 
Herzlichen Dank ans Organisations-Duo Elmi & Simi!!
Auch ein Merci allen Rundenspendern, Bierträgern und freigiebigen Flüssigversorgern!
In diesem Sinne: Prosit!!
 
Schreiberling Migge
 
 



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